Mittwoch, 31. Dezember 2008

Da Lat und Saigon -Thich Quan Duc -Denkmal

Wir gucken uns morgens ein wenig de Stadt an. Zum Beispiel ein traditionelles Seidenstickeratelier. Wir tun so als wuerden wir so einen Quatsch kaufen und bekommen eine Fuerhung ins Werk. Lauter kichernde Frauen sticken an den Bildern, die teilweise 8 Monate Zeit bis zur Fertigstellung brauchen. Eine Frau stickt ein haargenaues Abbild eines Portaets von einem Ehepaar. Ich koennte so was nichmal annehernd zeichnen und die verrueckte stickt das!
Also kaufen wir stattdessen zwei Taschen.
Vor dem Flug am Nachmittag gucken wir uns noch das "Crazy House" (ich weiss...) an. Es wurde von der Tochter eines ehemaligen Praesidenten nach dem Motto "back to Nature" konzipiert und sie ist dort immer noch zugange. Wirklich netter gebauedekomplex, der organisch wirkt und keine ecken hat.
Ausserdem fahren wir noch mal mit ner Seilbahn ueber ein Tal und mit sonem komischen Schlitten ne Bobbahn herunter...meine Guete und sowas nennt sich authentischer Urlaub.
Also weiter nach Saigon, wo wir uns eine Gedenkstaette fuer Tich Quan Duc ansehen wollen. Duc verbrannte sich in Saigon um gegen die Unterdrueckung der Buddhisten unter dem Diem-Regime zu protestieren. Er war nicht der erste Mensch in Vietnam der sich aus Protest verbrannte, jedoch war zufaellig ein Photograph anwesend, der das unbewegte Manifest verewigte. Die Bilder gingen um die Welt und loesten Proteste aus, vor allem in verbindung mit der Aeusserung Madame Nhu's, die Schwaegerin Niems: "I will clap hands at seeing another Monk's barbecue Show"
Wir fanden die Xa Loi pagode, der tempel in dend amals Quan Ducs Leichnam gebracht wurde und wo die proteste begannen und etliche Moenche und Nonnen Quan Duc die letzte Ehre erwiesen. Damals aeusserten mehrere menschen, dass sie das Gesicht eines weinendes Buddhas im Himmel der untergehenden Sonne gesehen haben.
Die Pagode ist riesig, einige Menschen beten, es toent von uebrall her Gemurmel und der Klang der Gebetsschalen. Ich sehe einen mann zu Buddha beten und sich bekreuzigen.
Dort sind allerdings weder seine Schuhe, noch sein Herz, das im Krematorium nicht verbrannte, zu sehen. Aus Angst davor, dass die Reliquien gestohlen werden koennten, wurden sie an einem sicheren ort verwahrt. Ein Moench erklaert sich dazu bereit, uns ein wenig zu begleiten. Zusammen steigen wir in ein Taxi und er weist den Weg zum Denkmal an der Stelle wo er sich verbrannte. ich habe kein Feuerzeug dabei, sonst haette ich ein Raeucherstaebchen fuer ihn gezuendet. Ich bete zu dem schlichten Denkmal und bin voellig erfuellt vor Ehrfurcht und beginne zu weinen. Ich werde das Denkmal sicher noch einmal besuchen, wenn ich mehr Zeit habe. Sein Aufopfern ist die perfekte Zusammenfassung dessen, was Buddhisten ausmacht. Selbst in groesster Not wird keine Gewalt angewandt. Und Leben ist leiden, jedoch - mit dieser Einsicht erlangt man Frieden. Das ist wichtiger als Glueck.
Erschoepft kommen wir nach erneuter Busfahrt in Can Tho an.

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